Kopfschmerzen
Infografik: Antidepressiva Verbrauch seit 2000 verdoppelt

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Eine Infografik zeigt den steigenden Verbrauch von Antidepressiva in verschiedenen Ländern inklusive Deutschland im Vergleich zwischen dem Jahr 2000 und 2013 und basierend auf Daten der OECD. Wie die Infografik zeigt, hat dabei der Verbrauch in Tagesdosis pro 1000 Einwohner in an allen Ländern deutlich zugenommen. Die Infografik zeigt dabei aber auch deutliche Unterschiede.

Auch geht aus Daten der OECD hervor. In Deutschland etwa hat sich der Gebrauch im Jahr 2013 im Vergleich zum Jahr 2000 mehr als verdoppelt, waren es im Jahr 2000 nur 21 Tagesdosen pro 1000 Einwohner, so sind es in 2013 bereits 53. Wie die Infografik zeigt, ist der Verbrauch aber auch in anderen Ländern stark gestiegen: in Griechenland – von 19 Tagesdosen auf 44, in Spanien von 28 Tagesdosen pro 1000 Einwohner auf 65. Besonders stark fällt der gestiegene Bedarf an Antidepressiva in Tschechien aus. Hier hat er sich von 10 Tagesdosen auf nunmehr 49 fast verfünffacht.

In anderen Ländern ist der Verbrauch bei Antidepressiva allerdings teils noch deutlich höher, besonders hoch in Dänemark, dem Vereinigten Königreich, Schweden und Portugal bei 80 oder mehr und in Island sind es sogar 118, also etwas mehr als das doppelte als in Deutschland.

Infografik: Nutzung von Antidepressiva seit 2000 deutlich angestiegen | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

Was die Infografik allerdings nicht sagt, ist, warum immer mehr Antidepressiva verschrieben werden. Hierzu gab es vor einiger Zeit einen interessanten Artikel in der Süddeutschen Zeitung, der auf einer Umfrage von etwa 100 Ärzten und Psychiater bei einer europaweiten Umfrage des britischen The Guardian und fünf anderer europäischer Tageszeitungen, darunter auch die SZ, beruht. Einer der Kernaussagen ist dabei, dass eine große Mehrheit der Befragten angegeben hat, dass „in ihrem Land eine „Verschreibungskultur“ herrsche, weil andere Hilfen für Menschen mit Depressionen nur unzureichend vorhanden seien.“.

KopfschmerzenDie Ärzte uns Psychater gaben zwar an, dass Medikamente bei schweren Depressionen ein wirksames Mittel seien, aber auch in vielen Fällen normaler menschlicher Empfindungen wie Traurigkeit, Melancholie oder Langeweile zu schnell zu Medikamenten als Therapieform gegriffen wurde obwohl Alternativen sinnvoller sein oder vielleicht auch Medikamente gar nicht notwendig wären. Man könnte auch formulieren, dass das Verschreiben von Medikamenten einfacher ist, als sich mit dem Betroffenen wirklich zu beschäftigen.

Allerdings gibt es auch andere Erklärungen, so z.B. dass sich einfach mehr Menschen, die unter Symptomen leiden, heute Hilfe beim Arzt holen als früher. Ob dem so ist, oder ob nicht doch zu leichtfertig zum Rezeptblock gegriffen wird, können wir von Pinkies natürlich nicht klären.

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