Die eigene Holzterrasse im Garten, ob direkt am Haus oder in einer verträumten Ecke umgeben von Rosen, Sträuchern und Blumen schafft uns die kleinen Wohlfühloasen, wo wir uns vom Alltag erholen und neue Kraft schöpfen können. Eine Holzterrasse bietet dabei den Vorteil, dass sich Holz im Sommer durch die Sonne erwärmt und wir auch barfuß unsere kleine Oase genießen können.
Idealerweise plant man seine neue Terrasse so, dass diese im Frühling bereit ist und man kann durchaus auch angenehme Wintertage nutzen, um sein Projekt zu planen oder sogar zu starten. Der Artikel konzentriert sich auf die Errichtung einer kleinen Holzterrasse im Garten, da eine mit dem Haus verbundene Terrasse mitunter spezielle Anforderungen stellt. Die Wahl der richtigen Holzart und darauf abgestimmter Terrassenschrauben wäre aber vergleichbar.
Prinzipiell, mit etwas Geschick, kann eine Holzterrasse auch in Eigenarbeit erreichtet werden. Du findest gerade auf YouTube zahlreiche Erklärvideos hierzu.
Was benötigt man zum Bau einer Holzterrasse im Garten?
- Schotter/Kies für den Untergrund, ein Betonfundament ist für eine freiliegende Holzterrasse im Garten meist nicht notwendig.
- Geeignetes Holz wie witterungsbeständiges Teak-Holz, Eiche, Lärche, Hartholz wie Bangkirai, Douglasie. Holz ist gekennzeichnet in Dauerhaftigkeitsklassen von 1-5, wobei 1 am langlebigsten ist, aber auch am teuersten. Oftmals stellt Douglasie einen guten Kompromiss zwischen Haltbarkeit und Preis dar. Die Haltbarkeitsklasse sollte im Bereich zwischen 1 und 3 liegen.
- Terrassenschrauben – hier eignen sich verschiedene Arten von Schrauben, je nachdem wo du deine Terrasse baust und für welches Holz du dich entschieden hast. Bei vielen Holzarten wie Douglasie, Lärche, Fichte reichen dabei Terrassenschrauben aus C1-gehärtetem Edelstahl, bei sehr harten Tropenhölzern benötigst du oftmals A4 Terrassenschrauben. In der Regel, besonders bei hartem Holz, solltest du vorbohren, bevor du diese nicht zu tief verschraubst. Du benötigst auf jeden Fall spezielle Terrassenschrauben, denn diese sind ausgelegt auf hohe Belastungen, Holzbewegungen und Witterungsanforderungen. Terrassenschrauben sollten mindestens das 2,5-fache der Dielenstärke an Länge haben. Achte gerade bei den Schrauben auf Qualität, denn dies erleichtert dir die Arbeit und deine Terrasse hält länger.
- Unterlagepads, Schutzbänder, eventuell Stellfüße – um deiner Terrasse mehr Lebenszeit zu verschaffen.
- Werkzeug: Akkuschrauber, geeignete Sägen, Wasserwaage sind das Minimum. Kleine Helfer wie Winkelmesser, Handschraubenzieher sind immer willkommen. Sägen kann man auch mit einer geeigneten Handsäge, angenehmer geht es aber sicher mit einer Stichsäge oder Kreissäge, wenn zur Hand.
Standort und Größe für deine Terrasse bestimmen
Alles beginnt mit der Festlegung des Standortes sowie der Größe, um den Materialbedarf zu bestimmen. Baust Du eine Holzterrasse direkt im Garten, so ist die Frage des Untergrundes einfacher zu behandeln als direkt am Haus. Im Garten reicht in der Regel ein einfaches Fundament aus Kies und Schotter, welches zu verdichten gilt, wobei zur Not auch ein Handstampfer ausreicht. Auf Basis unserer Erfahrungen würde ich auf zu viel Erdaushub verzichten, denn damit lockerst du nur eine meist bereits gut verdichtete Erde nur unnötig.
Dank moderner Stellfüße, auf die du deine Unterkonstruktion anbringen kannst, ist das Ausgleichen bei starken Bodenunebenheiten bequem möglich, Ist die Fläche ohnehin sehr eben, so kannst du auch einfache Betonplatten für deine Holzunterkonstruktion verwenden.
Idealerweise solltest Du bei Planung und Bau deiner Holzterrasse eine leichte Neigung von 1-2% einplanen, damit Wasser gut ablaufen kann. Vorteilhaft für den Standort ist, wenn dieser etwas luftig ist und eine gewisse Menge an Sonnenstunden bekommt, sodass das Holz immer wieder abtrocknen kann.
Bei der Unterkonstruktion Kontakt zu feuchter Erde vermeiden
Qualitativ gutes Holz kann bei regelmäßiger Pflege sehr lange halten, wenn dieses nicht ständig Regenwasser bzw. Feuchtigkeit ausgesetzt ist. Daher sollte die Unterkonstruktion, auf die du deine Terrassendielen anschraubst, keinen direkten Kontakt mit feuchter Erde haben. Ebenso ist es vorteilhaft die Balken mit einem Schutzband von oben zu schützen. Achte beim Kauf deines Holzes darauf, dass dieses aus der gleichen Holzart stammt, da unterschiedliche Holzarten sich unterschiedlich dehnen können, was zu einem späteren Problem führen könnte.
Der Wahl der richtigen Schrauben kommt mindestens genauso große Bedeutung zu wie der Wahl des richtigen Holzes, ebenso sollte die Terrassenschraube auf das Holz abgestimmt sein. Eine frei liegende Terrasse im Außenbereich benötigt auf jeden Fall rostfreie Schrauben der Klasse A2 oder A4, damit du lange Freude an deiner Terrasse hast. Zwischen der Konstruktion und deinen Terrassendielen solltest Du ein Unterlegepad anbringen. Holz arbeitet mit dem Wetter, ein Unterlegepad unterstützt die Schraube dabei diese Dehnungen auszuhalten.
Grundsätzlich kann man bei einer kleinen Holzterrasse im Garten auch alles etwas einfacher halten und gewisse Elemente weglassen, was aber die Haltbarkeit dann verkürzen könnte. Was man aber nie weglassen kann, ist qualitativ hochwertiges Holz und Schrauben.
Holzterrasse regelmäßig gepflegt hält länger
Nach dem Bau deiner Terrasse solltest du das Holz regelmäßig pflegen wofür in jedem Baumarkt unzählige Pflegemittel zu finden sind. Ebenfalls einfach, kostengünstig und zuverlässig ist aber auch bereits Leinöl.
Mit geeignetem Holz für den Außenbereich, hochwertigen auf die Holzart abgestimmten Terrassenschrauben und einer geschützten durchdachten Unterkonstruktion sind bereits viele wichtige Aspekte für den Bau der Terrasse vorhanden. Durch das Ansehen und Studieren der zahlreichen DIY-Videos auf YouTube kann praktisch jeder eine schöne, solide und haltbare eigene Holzterrasse bauen, mit der man dann selbst im Winter mit trockenen Füßen die Sonne genießen kann.