Q10, auch nach Varianten als Ubichinon oder als Ubichinol benannt, wird oft in der Werbung angepriesen und am auffälligsten mit Anti-Aging-Pflege in Zusammenhang gebracht. Da ihm eine hautstraffende Wirkung nachgesagt wird, verwundert es nicht, dass vom Discounter bis zur Drogerie eine Vielzahl von Hautpflege-Produkten angeboten wird, auf denen Q10 angegeben ist, obwohl seine signifikante Wirkung für diesen Zweck durchaus umstritten ist.
Q10 – ein wichtiges Coenzym für unseren Stoffwechsel
Viele wissen dabei aber vielleicht gar nicht, dass es sich bei Q10 um einen vitaminähnlichen Stoff handelt, der noch andere, über versprochene Anti-Aging-Effekte hinausgehende Wirkungen verspricht und fragen sich so, ob etwa Coenzym Q10 Kapseln sinnvoll sind.
Was ist Q10 eigentlich genau?
Präzise gesagt handelt es sich übrigens um ein Coenzym oder treffender um ein Cosubstrat. Es unterstützt den Körper etwa bedeutsam bei der Energiegewinnung in den Zellen und es wirkt auch als Anti-Oxidans, welches freie Radikale im Körper neutralisieren kann. Q10 spielt also eine zentrale Rolle für einen gesunden Organismus, ein Mangel würde zu Stoffwechselstörungen und Leistungsverlust führen, auch würde die Immunabwehr geschwächt. Die höchsten Q10 Konzentrationen im Körper findet man in Herz und Niere.
Grundsätzlich stellt der Körper Q10 selbst her, wenn genügend Niacin, Folsäure, Vitamine B5, B6, B12 und Aminosäuren vorhanden sind und es kann über die Nahrung aufgenommen werden, unter anderem über Fleisch, öligen Fisch, Eier und Hülsenfrüchten. Daher ist ein Q10-Mangel zunächst selten.
Aufgrund von Nährstoffmangel und der natürlichen Alterung, geht die Produktion aber im Laufe der Jahre zurück, was bereits ab ca. dem 30. Lebensjahr der Fall beginnen kann. Rund um das 50. Lebensjahr sollen bereits 30-40% weniger Q10 produziert werden, bei 80 Jährigen sogar bereits 60%, was aber durch eine gesunde Nahrung durchaus oftmals ausgeglichen werden kann.
Andererseits ernähren sich viele Menschen aber falsch und unausgewogen, was dazu führen kann, dass dennoch ein Q10 Mangel entstehen kann. Neben gesundheitlichen Problemen wie Herzinsuffizienz und anderen Erkrankungen können auch Stress oder auch ein Selen-Mangel zu einem Q10 Mangel führen. Selen ist wichtig für die körpereigene Q10 Produktion. Auch manche Medikamente wie zur Senkung des Cholesterinspiegels sollen einen negativen Effekt auf den Q10 Spiegel im Körper haben, ebenso extreme sportliche Belastungen.
Bei einem Q10 Mangel verlangsamt sich die Stoffwechselfunktion und es kommt zu Störungen des Organismus. Die Folgen sind Energieverlust, aber auch Schwindel, Übelkeit und viele andere Symptome, die natürlich auch jeweils andere Ursachen haben können. Daher ist bei ernsthaften Problemen der Gang zum Arzt anzuraten.
Q10 und seine Einsatzmöglichkeiten
In der Medizin wird Q10 häufiger eingesetzt. So zum Beispiel bei Herzrhythmusstörungen. Q10 kann den Blutdruck um 10% senken, ferner wird die Einnahme bei einer cholesterinsenkende Medikation empfohlen. Möglicherweise hilft Q10 bei Alzheimer, Parkinson und Multipler Sklerose. Sogar im Bereich der Zahnmedizin findet Q10 Anklang. Es verbessert die Mundschleimhaut, stärkt die Zähne und vermindert Entzündungen. Bereits diese Beispiele zeigen auf, wie wichtig Q10 für den eigenen Körper ist.
Allerdings gibt es zur Wirkung einer Q10 Gabe etwa bei Herzinsuffizienz auch widersprüchliche Studien, größere Studien in der jüngeren Zeit zeigen jedoch ein positives Bild, wie der Artikel „Herzinsuffizienz: Coenzym Q10 senkt Sterblichkeit in Studie“ zeigt. Wie vieles andere ist sowohl die Wirkung bei verschiedenen Erkrankungen als auch der Einsatz von Q10-Gaben in der Forschung aber noch nicht vollständig aufgeklärt.
Q10 zum Abnehmen und zum Fitnesstraining
Wer viel trainiert, erhöht seinen Bedarf an Coenzym Q10 zusätzlich. Deswegen wird nicht selten empfohlen, Q10 als Nahrungsmittelergänzung einzunehmen, um die Sauerstoffaufnahme zu erhöhen, Muskelschädigungen und Muskelschmerzen zu verhindern. Wer sich kalorienreduziert ernährt, fördert mit Q10 sogar den Gewichtsverlust. Große Mengen an Q10 sollten aber nur nach Absprache mit einem Arzt eingenommen werden. Anwender sollten sich bei einer Q10 Einnahme als Nahrungsergänzungsmittel unbedingt auch an die Packungsbeilage halten und bei Nebenwirkungen mit dem Arzt Rücksprache halten.
Q10 als Nahrungsmittelergänzung kann eine gute Übergangslösung sein, um den Organismus auf Trab zu halten. Langfristig gesehen, sollte aber vor allem die eigene Q10 Produktion wieder in Gang gesetzt werden, vor allem in jungen Jahren. Mit einer ausgewogenen Nahrungsaufnahme sollte dies möglich sein. Bis dahin können Coenzym Q10 Kapseln und andere Nahrungsmittelergänzungen je nach Einzelfall eine gute Unterstützung sein, um ans Ziel zu gelangen.