Mental Load? Nicht mit mir! Tools & Tipps gegen den Alltags-Overload

Geposted in Persönlichkeitsentwicklung und Spiritualität

Du hast alles im Kopf – vom Geburtstag der Schwiegermutter bis zum Zahnarzttermin fürs Kind? Der Wocheneinkauf hängt an dir, der KiTa-Zettel auch, und nebenbei versuchst du, im Job abzuliefern? Willkommen im Club der Mental Load Geplagten, denn dieses Schicksal teilst du mit vielen. Klar, jeder hat seine eigenen Themen und seinen eigenen Kampf, aber so oder so ähnlich sieht es doch bei vielen von uns aus und damit auch in den Köpfen von vielen Frauen.

Also: Willkommen im Kampf gegen den Mental Load.

Mal ganz ehrlich: Ist es eigentlich ok in 2025, dass wir alles alleine tragen müssen? Ich denke nicht, aber es gibt Tools, Strategien und gute Kommunikation, die den Alltag leichter machen können. Es sind dabei nicht immer die großen Dinge, wir müssen nicht die ganze Welt verändern, aber wir möchten kleine Schritte mit großer Wirkung unternehmen, damit unser Leben leichter wird.

Was ist eigentlich Mental Load?

Mental Load beschreibt die psychische Belastung, die durch das ständige Denken, Planen, Organisieren und Koordinieren von alltäglichen Aufgaben entsteht. Es geht dabei nicht primär um die Ausführung der Aufgaben selbst, sondern um die unsichtbare mentale Arbeit, die im Vorfeld stattfindet und oft als selbstverständlich angesehen wird.

Typische Beispiele für Mental Load im Alltag sind:

  • Familienmanagement: Wer plant die Arzttermine der Kinder? Wer kauft Geschenke für Geburtstage? Wer denkt daran, wann die Kita-Feste sind oder welche Kleidergröße die Kinder gerade haben? Wer organisiert den Familienurlaub und kümmert sich um die Reisevorbereitungen?
  • Haushaltsführung: Wer erstellt den Einkaufszettel und weiß, was im Kühlschrank fehlt? Wer plant die Mahlzeiten? Wer kümmert sich um Reparaturen oder die Organisation von Handwerkern? Wer behält den Überblick über Rechnungen und Zahlungen?
  • Soziale Verpflichtungen: Wer denkt daran, Freunde oder Verwandte anzurufen? Wer organisiert Treffen oder sammelt Geld für Gruppengeschenke?

Charakteristisch für Mental Load ist, dass:

  • Es oft unsichtbar ist: Die dahinterliegende Planungs- und Denkarbeit wird von außen oft nicht wahrgenommen oder wertgeschätzt.
  • Es selten explizit angesprochen wird: Viele dieser Aufgaben werden „nebenher“ erledigt und ihre Bedeutung wird unterschätzt.
  • Es meist Frauen betrifft: Obwohl auch Männer Mental Load haben können, lastet diese unsichtbare Verantwortung in heterosexuellen Partnerschaften und Familien überproportional oft auf den Frauen. Das liegt oft an gesellschaftlicher Sozialisation und Rollenerwartungen.
  • Es zu einer Überlastung führen kann: Das ständige Gedankenkarussell kann zu Stress, Erschöpfung, Schlafstörungen, Konzentrationsproblemen und im schlimmsten Fall zu Burnout oder Depressionen führen. Der Kopf ist permanent in Alarmbereitschaft und kann nicht richtig herunterfahren.

Kurz gesagt: Mental Load ist die „Last im Kopf“, die entsteht, wenn man immer an alles denken muss, damit der Alltag reibungslos funktioniert. Es ist ein wichtiger Begriff, um die ungleiche Verteilung von unbezahlter Sorgearbeit sichtbar zu machen und für mehr Gerechtigkeit in Beziehungen und Gesellschaft zu sorgen.

Selbst wenn du den Begriff Mental Load nicht kannst, so kanntest du bestimmt bewu0ßt oder unbewusst, was es bedeutet. Nachdem wir nun wissen, was Mental Load ist, stellt sich die Frage, was man dagegen machen kann.

Struktur statt Spontan-Chaos: Planungs-Hacks für deinen Alltag gegen Mental Load

Der Familienkalender, der wirklich funktioniert

Vergiss Magnettafeln und Post-its: Digitale Kalender wie Cozi, Google Calendar (mit Farbcodes!) oder TimeTree bringen alle Termine an einen Ort – für dich, deinen Partner und ggf. sogar deine Kinder und es ist von überall erreichbar. Natürlich kannst du Magnettafeln auch weiterhin zusätzlich verwenden. Nur nützen dir diese wenig, wenn du viel unterwegs bist.

Was hilft bei deinen Helfern, ob digital oder nicht sind feste Farben für jedes Familienmitglied, tägliche Erinnerungen, Monats-Überblick sonntags.

Bullet Journal – für die Kreativen unter uns

Wenn du doch lieber analog planst, was absolut ok und nachvollziehbar ist, so kann ein minimalistisches Bullet Journal Wunder wirken. Der Vorteil: Es entschleunigt und zwingt dich, Prioritäten bewusst zu setzen.

Regelmäßige Plan-Slots

Zwischen all den To-dos ist es oft nicht der Kalender, der fehlt – sondern ein Moment zum Innehalten und Sortieren. Wer sich hier zweimal pro Woche bewusst Zeit für den Überblick nimmt, der hat meist deutlich weniger Chaos im Kopf.

  • Montag früh 10 Minuten: Was steht an?
  • Freitag Abend: Was war gut, was stressig, was kann weg?

Klingt simpel – ist aber von großen Vorteil.

Aufgaben fair teilen – keine Ausreden mehr

Du managst alles – während dein Partner „hilft“? Sorry, aber Hilfe ist nicht gleichberechtigt. Hier ein paar Anstöße, auch für deine bessere Hälfte:

  • To-Dos sichtbar machen: Nutzt eine gemeinsame App wie Trello, Asana oder Notion – dort wird’s schwarz auf weiß und verbindlich, wer welche Aufgabe übernimmt. Natürlich kannst Du auch all dies ganz klassisch auf einem analogen Tool, ob Schreibtafel oder ein großes Papier umsetzen.
  • Wirklich aufteilen, nicht nur delegieren: Wer z. B. für Schule zuständig ist, der kümmert sich komplett um das Thema – inklusive Mails lesen und Elternabend eintragen.
  • Mental Load offen ansprechen: Ohne Vorwürfe, mit Ich-Botschaften. Denn vielen ist gar nicht klar, wie viel da im Hintergrund läuft.

Diese Apps organisieren Family & Job

Einige interessante Tools, die Dir bei der Aufgabenplanung und Delegation helfen können.

  1. CalenGoo / TimeTree:
    Familienkalender mit Zugriffsrechten, Erinnerungen, sogar Einkaufslisten.
  2. Bring! App:
    Der Klassiker unter den smarten Einkaufshelfern – mit Vorlagen, Sortierfunktionen und Familien-Share.
  3. Evernote oder Notion:
    Deine digitale Schaltzentrale: Rezepte, Checklisten, Arzttermine, Packlisten, Geburtstagsideen – alles an einem Ort. Clevernote hat sicher einiges an Glanz früherer Tage eingebüßt, aber viele nutzen es noch.
  4. Todoist:
    Für Aufgaben mit Prioritäten und Deadlines – auch im Job. Besonders stark, wenn’s um wiederkehrende Routinen geht.
  5. Sminno Family Cockpit oder FamilyWall:
    All-in-One-Lösungen speziell für Familienorganisation, inklusive Standort-Sharing und Schultermine.

Es gibt viele Apps & Tools da draußen, auch abhängig davon, welches System du nutzt, aber du hast die Idee nach welcher Art Tool/App, du dich umschauen kannst.

Klare Kommunikation = weniger Chaos

Viele Überforderungen entstehen nicht durch zu viel, sondern durch zu unklare Rollen und Erwartungen. Deshalb wichtig:

  • Sag, was du brauchst – bevor du ausflippst.
  • Frag deinen Partner: „Was brauchst DU, um dich mehr einzubringen?“
  • Macht euch gemeinsam einen Haushaltsvertrag light – was übernimmt wer, wann wird’s angepasst?

Kommunikation bedeutet nicht nur Reden – sondern Zuhören, Vereinbaren, Reflektieren. Wie im Teammeeting – nur mit Liebe.

Fazit: Mental Load? Du musst nicht alles tragen. Und schon gar nicht alleine.

Mental Load ist ein reales Problem, selbst dann, wenn du den Namen für dieses Problem bisher nicht kanntest – aber es ist auch kein Naturgesetz.

Je klarer du deine Grenzen kennst, je transparenter du, dein Partner und deine Familie Aufgaben verteilt und je smarter ihr Tools einsetzt und für euch nutzt, desto entspannter wird der Alltag werden. Nicht perfekt, aber leichter.

Und vielleicht ist das ja die neue Definition von Erfolg: ein Kopf, der Platz hat für dich.

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