Wechseljahre: Symptome und Selbsthilfe

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Die Wechseljahre, auch als Klimakterium bezeichnet, sind ein für viele Frauen eine einschneidende Veränderung im Lebenszyklus. Meist beginnen die Wechseljahre irgendwann um die 45, mitunter auch früher oder später. Der Veränderungsprozess kann dann bis zu 10 Jahre, manchmal auch bis zu 15 Jahre dauern. Meist spüren Frauen die Veränderung durch kürzere oder auch längere Pausen zwischen einer Menstruation, mitunter kommt es auch zu einer Veränderung in der Intensität bei der Blutung. Es kommt auch vor, dass in manchen Fällen die Periode einfach sofort ausbleibt. Das Erleben der Wechseljahre ist individuell, sodass auch damit einhergehende mögliche Beschwerden verschieden sind. Manche Frauen gleiten recht problemlos in die nächste Lebensphase, andere kämpfen mit Symptomen unterschiedlicher Intensität.

Die Phasen der Wechseljahre

Die Wechseljahre kann man mit vier Phasen beschreiben:

Prämenopause
Die erste Phase beinhaltet meist Veränderungen bei der Monatsblutung, von einem Ausbleiben bis hin zu unregelmäßigen Zyklen

Menopause
Die Menopause beschreibt die Phase nach dem letzten Auftreten des Monatszyklus

Perimenopause
Diese Phase beschreibt den Zeitraum zwischen Prämenopause und Postmenopause an

Postmenopause
Die Postmenopause beschreibt den Zeitraum von etwa zwölf Monaten nach der letzten spontanen Menstruation

Früh- und vorzeitige Wechseljahre

Der Eintritt in die Wechseljahre kann erheblich von Frau zu Frau variieren. Von frühzeitigen Wechseljahren spricht man in der Regel, wenn die ersten Symptome vor dem 45. Lebensjahr auftreten und von vorzeitigen Wechseljahren, wenn diese bereits vor dem 40. Lebensjahr auftreten. Warum die Wechseljahre bei manchen Frauen mehr oder weniger deutlich früher beginnen, ist nicht wirklich geklärt. Als mögliche Gründe gelten:

Die chirurgische Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie)
In diesem Fall spricht man auch von chirurgischen Wechseljahren. Werden die Eierstöcke einer Frau entfernt, so wirkt sich dies natürlich auf die Östrogen-Produktion aus. Dies kann dazu führen, dass man quasi in die Wechseljahre springt, denn ohne Östrogen bleibt der Monatszyklus aus. Aber auch eine Krebsbehandlung mit Chemotherapie oder Radiotherapie kann zu einem vorzeitigen Eintreten der Wechseljahre führen.

Untergewicht bei mageren Frauen
Möglicherweise kann ein Untergewicht das Hormonsystem von Frauen durcheinanderbringen, was in manchen Fällen zu einem vorzeitigen Eintritt der Wechseljahre führt. Gleiches kann auch eine Unterernährung bewirken.

Rauchen / Alkohol
Zumindest laut Statistik kann durch Rauchen die Wechseljahre gut 1,5 Jahre früher auftreten. Alkohol dagegen führt eher zu einer Erhöhung des Östrogenspiegels und kann das Auftreten der Menopause verzögern. Es ist aber natürlich nicht empfehlenswert, nun zu viel Alkohol zu trinken, um die Menopause hinauszuzögern.

Symptome der Wechseljahre

Im Verlauf der Wechseljahre sinkt schrittweise der Östrogenspiegel. Nicht für alle Frauen, aber doch für viele, kann dies zu physischen und physikalischem Veränderungen führen, die sich auf den Körper auf verschiedene Art und Weise bemerkbar machen können. Darunter folgende physikalische und psychologische Symptome:

Symptome im körperlichen Bereich:

  • Unregelmäßige Perioden wie längere oder kürzere Pausen zwischen den Perioden oder leichtere oder schwerere Blutungen
  • Hitzewallungen und Schweißausbrüche
  • Hautirritationen wie juckende oder trockene Haut
  • Ebenso kann es zu Trockenheit im Vaginalbereich kommen
  • Schlaflosigkeit und erhöhte Müdigkeit
  • Muskeln, Knochen und Gelenke schmerzen
  • Blasenentzündungen
  • Schwindel
  • Antriebsschwäche
  • Palpitationen
  • Verstopfung und Durchfall
  • Herzbeschwerden
  • Gewichtszunahme
  • Haarausfall oder auch Haarwuchs im Gesicht

Symptome im psychischen Bereich:

  • Stimmungswechsel
  • Angstgefühle und Depressionen
  • Reizbarkeit und Aggressivität
  • Nervenschwäche
  • Vulnerabilität
  • Reduziertes Selbstwertgefühl
  • Gedächtnisschwächen
  • Konzentrationsschwäche

Behandlung von Wechseljahre-Beschwerden

Es gibt medizinische Möglichkeiten, um Beschwerden der Wechseljahre zu behandeln. Mit einer Hormonersatztherapie lässt sich zum Beispiel der Hormon-Mangel ausgleichen. Allerdings ist dies auch mit verschiedenen Risiken verbunden. Nutzen/Vorteile und Risiken hierbei sollte man mit dem Arzt oder Ärztin deines Vertrauens abklären, um im individuellen Fall entscheiden zu können, ob eine solche Therapie sinnvoll ist oder nicht bzw. ob es Alternativen gibt.

Hilf dir selbst

Wegen der Risiken und Nebenwirkungen sind medizinische Lösungen nicht für jede Frau die erste Wahl. Manche Frauen wählen daher lieber einfach den natürlichen Prozess der Wechseljahre seinen Lauf zu lassen, um mögliche Risiken einer Therapie zu vermeiden. Es gibt aber ein paar Möglichkeiten, die auch dann unterstützen können.

Ausreichende Ernährung

Eine gesunde Ernährung ist immer wichtig und dies gilt besonders während der Wechseljahre. Kümmere dich um dein Verdauungssystem mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukte, sinnvoll sind hier mindestens fünf Portionen von Obst und Gemüse täglich. Reduziere möglichst Lebensmittel mit einem hohen Anteil von gesättigten Fetten und wähle stattdessen diejenigen, die ungesättigte Fette enthalten, um den Anteil hilfreicher essenzieller Fettsäuren zu erhöhen, was bei der hormonellen Umstellung hilft. Unterstützend wirken auch nährstoffreiche Lebensmittel die viel Vitamin E, D und B sowie die Mineralstoffe Magnesium und Calcium enthalten.

Körperliche Wohlbefinden

Wir sind nicht überrascht, aber regelmäßige Bewegung durch Spazieren gehen, Schwimmen, Tennis, Fahrradfahrern & Co hilft dir dabei, dass Herz und Knochen gesund bleiben. Und nebenbei bleibt auch das Gewicht im gesunden Bereich und man fühlt sich einfach wohler und fitter.

Nicht nur Betätigung, sondern auch Entspannung und gezielte ruhige Phasen helfen. Dies wirkt sich positiv auf den Blutdruck aus und verschaffen dem Herz die notwendige Beruhigung. Betätigungen wie Yoga und Meditation sind sehr hilfreich, um Deine körperliche und seelische Gesundheit zu pflegen.

Kräuter

Kräuter-Präparate, die bei Beschwerden der Wechseljahre helfen können:

Traubensilberkerze
Traubensilberkerze soll gegen Beschwerden wie Hitzewallungen und Schweißausbrüche helfen

Ginseng
Ginseng soll für seelische Ausgeglichenheit durch Stress reduzierende Inhaltsstoffe sorgen

Dong quai
Getrocknete Wurzel der Angelica sinensis Pflanze, bitte nicht mit Engelswurz (Angelica archangelica) verwechseln. Dong Quai sollte die Hormone regulieren können und den Kreislauf ankurbeln. Dies ist aber kein unbedenkliches Mittel und daher solltest Du hier immer erst deinen Arzt konsultieren.

Mönchspfeffer (Agnus castus)
Mönchspfeffer stabilisiert die Hormone, reduziert Hitzewellen und lindert Trockenheit. Abgesehen davon auch eine sehr schöne Gartenpflanze, die Zecken abschrecken soll.
Die Effektivität von Kräutern ist zwar umstritten, aber wenn es um das Wohlbefinden geht, dann sind diese vielleicht doch einen Versuch wert. Du solltest aber immer deinen Arzt informieren bzw. mit diesem absprechen, bevor Du Dich für ein Präparat entscheidest.

Nach den Wechseljahren

Nach den Wechseljahren gib weiterhin gut acht auf dich und versorge Dich durch gesunde und abwechslungsreiche Ernährung mit ausreichend Kalzium (empfohlen sind 1500 mg täglich) sowie Vitaminen.

Vergesse auch nicht jederzeit für ausreichend Bewegung zu sorgen. Genauso solltest du aber auch für wohltuende Entspannungsphasen sorgen, damit Du diesen neuen Lebensabschnitt voll genießen kannst.

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