Dass Spinat, wenn natürlich und gesund gewachsen, ein sehr gesundes Gemüse ist, dürften die meisten von uns wissen und in der Küche dient er ja auch in allerlei Leckereien, wie etwa einer Gemüse-Lasagne, dazu uns wahre Gaumenfreuden zu verschaffen. Ok, nicht absolut jeder mag Spinat, aber die, die ihn mögen, kennen die vielfältigen Möglichkeiten, die diese bietet, um leckere Gerichte zu zaubern.
Spinat soll aber noch mehr können, denn er enthält (neben anderen grünen Blättern auch) Thylakoid. Dieser Stoff soll die wunderbare Eigenschaft haben, in unserem Magen die Verdauung zu verlangsamen, was die Hungergefühle reduziert. Leider aber reicht es nicht einfach aus Spinat aus dem Gefriefach oder der Gemüseabteilung zu essen, denn der Spinat muss erst aufwendig zerkleinert, gefiltert und durch die Zentrifuge gejagt werden, um das Thylakoid aus den Pflanzenzellen freizusetzen, unser Körper kann dies leider nicht von alleine.
Thylakoide verlangsamen die Verdauung im Darm
Thylakoide verlangsamen die Verdauung im Darm, dieser wird also sozusagen beschäftigt, was dann wiederum die Ausschüttung von Sättigungshormonen bewirkt. Wir fühlen uns dadurch satt und essen weniger.
Herausgefunden hat das Ganze Charlotte Erlanson-Albertsson von der schwedischen Universität von Lund auf der Suche nach einer Möglichkeit die Verdauung zu verlangsamen, denn ein Hauptproblem sei, vielleicht auch aufgrund unserer modernen Ernährungsgewohnheiten, dass unser Darm oft nicht ausreichend genug Zeit hat zur Verdauung, was eben die Folge hat, dass nicht oder nicht genügend Sättigungshormone vom Gehirn in Auftrag gegeben werden. Letztlich führt dies dazu, dass wir oft mehr Nahrung aufnehmen als eigentlich notwendig.
Spinat – Extrakt reduzierte Hungergefühl bei Testgruppe
Grundlage für die Schlussfolgerung ist ein Experiment mit 15 Probanden und einer Kontrollgruppe, welche nur Wasser bekam. Die Gruppe, die die Thylakoide erhielt, konnte leichter mit weniger Mahlzeiten auskommen, zudem konnten mehr Sättigungshormone im Blut nachgewiesen werden.
Die Forscherin hatte zunächst mit synthetischen Molekülen experimentiert, ihr Mann, ein Experte für Fotosynthese, gab ihr dann den Tipp, in Richtung Thylakoide zu forschen.
Die starke Wirkung der Thylakoide, so die Forscherin, könne aber vermutlich nicht nur auf einen einzelnen Wirkstoff zurückgeführt werden, da dieses Hunderte von Substanzen wie Galactolipide , Proteine, Vitamin A, E , K, Antioxidantien , Beta -Carotin , Lutein und mehr erhält.
Thylakoide sind übrigens Membrane, welche in den Chloroplasten pflanzlichen Zellen vorkommen (und auch bei manchen Bakterien), in denen die lichtabhängige Reaktion der Fotosynthese stattfindet.
Quelle: http://www.lunduniversity.lu.se/o.o.i.s?news_item=6134&id=24890