Der Gang zum Kieferorthopäden war und ist für viele Teil ihrer Kindheit: Ungefähr jedes zweite Kind geht in Deutschland regelmäßig zum Kieferorthopäden und muss eine Zahnspange tragen. Doch auch für Erwachsene kann eine Klammer nötig sein. Das betrifft nicht nur nicht behandelte Fehlstellungen der Zähne – auch nach der Adoleszenz kann es zu Verschiebungen im Kiefer kommen.
War das Tragen einer Zahnspange und der Gang zum Kieferorthopäden früher potenziell eher lästig, freut man sich in der Retrospektive dann doch über die zahlreichen dort verbrachten Nachmittage, besonders beim Blick in den Spiegel während des Zähneputzens. Ein ebenmäßiges Gebiss, schöne gerade Zähne, das ist der Traum vieler Menschen, dabei grinst nur den wenigsten von ihnen bei der morgendlichen und abendlichen Zahnpflege ein Spiegelbild mit einer Zahnreihe wie ein windschiefer Gartenzaun zurück. Dennoch, viele wünschen sich ein schöneres Gebiss, auch da es dem westlichen Idealbild von Schönheit entspricht. So ist das Tragen einer Zahnspange auch bei Erwachsenen inzwischen nichts Außergewöhnliches mehr.
Nicht bloß eine Sache der Eitelkeit
Doch ist es nicht immer bloß eine Sache der Eitelkeit, die Erwachsene dazu bringt, eine Zahnspange zu tragen, es ist auch eine der Gesundheit. Denn nicht nur bei Kindern und Jugendlichen können Fehlstellungen der Zähne auftreten, sondern auch bei Erwachsenen, selbst wenn diese bereits einmal eine kieferorthopädische Behandlung hatten. Das kann zu einigen, teilweise eklatanten Problemen führen wie etwa Zähneknirschen und dadurch entstehender Abrieb. Dadurch hat auch Karies leichtes Spiel. Auch Parodontose kann durch schiefe Zähne begünstigt werden. Weicht die Stellung der Zähne stark vom Normalzustand ab, kann es sogar zu Schwierigkeiten beim Kauen und Schlucken oder Funktionsstörungen der Kiefermuskulatur kommen. Das wiederum zieht manchmal Symptome nach sich, die auf den ersten Blick nicht mit der Zahnfehlstellung in Verbindung gesetzt werden, wie Magen-Darm-Probleme, die durch das mangelhafte Zerkauen der Nahrung entstehen können, oder Verspannungen, Schnarchen, Kopfschmerzen und Schlafstörungen.
Zahnspange im Erwachsenen-Alter
Hier schafft, wie auch bei Heranwachsenden, eine Zahnspange Abhilfe. Doch während es „normal“ ist, als Jugendlicher eine Zahnspange zu tragen, tun sich viele Erwachsene damit eher schwer. Viele denken dabei an feste Klammern aus ihrer Jugend, an Metall-Brackets mit Draht. Die Vorstellung, im Berufsleben mit einer solchen Spange herumzulaufen und die Sorge vor unpassenden Bemerkungen anderer, ist ihnen erst mal ein Graus. Dabei ist es längst möglich, auch eine unsichtbare Zahnspange aus Kunststoff zu tragen, um den Fehlstellungen entgegenzuwirken. Die Behandlung dauert, sofern die Spange regelmäßig getragen wird, meist von einem halben bis zu einem ganzen Jahr. Danach sind auch die einhergehenden Probleme verschwunden.